Schon seit längerem schwebt mir ein weißes Hemdblusenkleid aus Leinen vor. Witzigerweise entstand die Idee als ich die Kissen für unsere Gartenschaukel genäht habe, denn ich mochte den Leinen so. Das man durch Leinen – vor allem weißen – so durch sehen kann, hielt mich aber immer davon ab.
Clarasstoffe schloss
Nun ergab es sich, dass ich mir einen weißen Leinen kaufte. Eine traurige Nachricht führte dazu, denn einer meiner Lieblingsstoffläden Clarasstoffe.de schloss. Clarissa hatte sich zu diesem Schritt aus gesundheitlichen Gründen entschlossen, was ich sehr gut verstehen kann und machten einen Schlussverkauf. Also stöberte ich nochmal in ihrem Shop und fand diesen wunderbaren weißen Leinen und einen anderen Stoff, der noch auf seine Weiterverarbeitung wartet.
Ich suchte dann anschließend eine passenden Schnitt für ein Hemdblusenkleid, der auch eine lange Varianten beinhaltet und fand diesen bei Ki-ba-doo „Mix & Match – Bluse/Kleid über Etsy.*
Clarissas Stofflieferung kam, wie immer liebevoll verpackt und wurde gewaschen. Dann dauerte es noch eine ganze Weile, bis ich zu Nähen anfing, denn im Winter hatte ich noch keine Muße das Kleid oder irgendetwas anderes zu nähen.
Da der Frühling lockte, wurde das Hemdblusenkleid aus Leinen genäht
Mit den ersten warmen Sonnenstrahlen in dem etwas verregneten Frühling stieg die Lust, dass Hemdblustenkleid zu nähen und ich breitete alles auf dem Wohnzimmerfußboden aus, so dass ich alles zuschneiden konnte. Wie erwähnt, wollte ich ein langes Hemdblusenkleid haben und schnitt erstmal die lange Variante zu.
Als nächstes versäuberte ich erstmal alle Schnittkanten mit der Overlock und nähte dann die ersten Teile zusammen. Also ich das Hemdblusenkleid dann zur Probe anzog, wurde klar, dass ich es kürzen musste. Das Kleid ging mir bis zu den Knöcheln und das sah wirklich nicht aus.
Als kleine Randbemerkung: ich bin 1,60 m groß…war als eigentlich logisch, dass es zu lang war.
Also maß ich mir die Länge aus, die ich haben wollte und kürzte dann das Kleid. Hierzu nahm ich mir das Stück aus dem Schnitt „raus“, um welches ich das Kleid kürzen wollte und behielt so die Rundungen am Kleidsaum.
Dann waren die Ärmel dran, hier hatte ich wieder ein kleines Problem, dann die Armkugel passte nicht in den vorhanden Armausschnitt des Kleides, er war zu lang. Wieso konnte ich mir nicht erklären, ich kontrollierte den Schnitt – in der Vorlage des Papierschnittes und auf dem abgepausten Stück – alles war richtig. Nach vielem Umstecken und probieren entschied ich mich dann einfach drei kleine Falten um die Schulternaht einzuarbeiten und damit passten die Ärmel wieder. War für mich auch in Ordnung.
Dann fehlte nur noch der Kragen. Hier stand ich mit der Anleitung etwas auf Kriegsfuß, weil ich die Zeichnung nicht ganz verstanden hatten. Es dauerte wirklich eine Weile und am Ende half mir dann mein Mann, die Zeichnung zu verstehen. Nach dem der Groschen dann gefallen war, konnte ich auch diesen an das Kleid an nähen und so fehlte nur noch die Knopfleiste.
Mit etwas Respekt ging es weiter
Das schwierigste für mich war die Knopfleiste, erst konnte ich mich nicht entscheiden, welche Seite vorne zu sehen sein sollte. Ich bin ehrlich und hielt mich hier nicht an die Angaben im Schnittmuster, sondern die schöner Seiten sollte vorne sein. Und dann viel mir die Auswahl der Knöpfe wirklich schwer. Ich hatte keine passenden zu Hause also suchte ich mehrer Tage in diversen Shops und fand dann endlich die Knöpfe, die ich mir sehr gut vorstellen konnte.
Dann war die Knopfleiste dran, erst ausmessen, wo die Knopflöcher sein sollen und dann die Größe noch festlegen – diese teste ich erst an einem Probestück. Anschließend ging es los und die Nähmaschinen machte einen super Job. Ich musste kein Knopfloch wieder auftrennen.
Auf dem Sofa nähte ich dann die Knöpfe an und fertig war das Hemdblusenkleid aus Leinen. Ich war mächtig stolz. Damit ich es anziehen konnte und ich mich damit wohl fühle, bestellte ich mir noch ein Unterkleid in hautfarben – ja ich weiß, sehr sexy – aber ich kann es gar nicht leiden, wenn man die Unterwäsche durch sieht, da bin ich irgendwie geprägt…
Ach so, ich nähte mir dann am Ende noch ein paar Taschen ein. Das ist im Schnitt nicht vorgesehen, aber ich liebe Kleider mit Taschen. Hierzu trennte ich einen Teil der Seitennaht wieder auf und nähte Taschenbeutel in einem hellen beige ein, damit man diese ebenfalls nicht sieht.
So ich genieße jetzt noch die letzten schönen warmen Sonnenstrahlen und wünsche euch eine schöne Woche.
Liebe Grüße
Jana
Schnitt: Mix&Match Bluse/Kleid von Ki-ba-doo über Etsy*
Stoff: weißer Leinen von Clarasstoffe. de – leider geschlossen.
*Affiliate und trotzdem lesenswert. Solltet ihr über diese Links etwas kaufen, bekomme ich eine Vermittlungsprovision dafür. Natürlich ohne das ihr dafür mehr bezahlen müsst.
Ein gelungenes Kleid, was dir sehr gut steht. Ich bin auch Team Unterkleid. 😉 LG Undine