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Ich kann gar nicht mehr sagen, wie ich auf die Idee gekommen bin eine Strickjacke für den Papa nähen zu wollen. Ich weiß noch, dass mein Mann und ich uns über Geschenkmöglichkeiten unterhalten haben und die Strickjacke das Ergebnis war. Mein Papa hat eigentlich immer eine Strickjacke an und ich glaube von ihm habe ich auch diese Angewohnheit – ich habe auch ziemlich viele Strickjacken und Cardigans im Schrank. Eines meiner ersten Nähstücke für mich war ein Cardigan. Und auch wie er mag ich blau…
Den passenden Strick finden…
Ich hatte einen leichten Strick im Kopf und er sollte blau sein. Mein Papa liebt blau und es steht ihm auch gut. Also waren die Rahmenbedingungen schon gesetzt. Ich schaute mich etwas im Netz um und fand bei stoffe.de den passenden Strickstoff*, aus dem ich die Strickjacke für den Papa nähen wollte. Ein passendes Bündchen* suchte ich auch heraus. Dann ging es um den passenden Schnitt. Ich hatte zwar bereits Sweatjackenschnitte hier, aber die hatten alle keinen Stehkragen und mein Papa mag gerne einen Stechkragen – jedenfalls haben seine Strickjacken alle einen. Also suchte ich wieder und wurde bei Farbenmix fündig. Ich entschied mich für den Schnitt Fehmar,* er hatte auch noch eine Rückenpassen, die über die Schultern ging und das gefiel mir sehr gut. Also wanderte er in den Einkaufswagen.
Dazu bestellte ich noch einen Reißverschluss* und das Formband*, dass ich für die Nahtkanten der Schulter, des Kragens und der Rückenpasse verwenden wollte. Es war alles vorbereitet.
Und dann kam…
Magendarm. Der Lütte fing an und steckte nach einander alle von uns an. Wir hatten jeder 2 Tage damit zu tun und ich war die Letzte – nachdem ich alle gepflegt hatte natürlich. Das warf mich etwas in meiner Planung zurück, aber gut. Zum Glück hatten wir das nicht über mehrere Wochen – das hatte wir auch schon mal. Ich kam also eine Woche verspätet dazu den Strickstoff zu zuschneiden und das Formband aufzubügeln.
Strickjacken für den Papa nähen
Eigentlich gab es eine Foto- bzw. schriftliche Anleitung für die Jacke, aber da ich sie innen mit einem Beleg nähen wollte, nähte ich die Strickjacke ohne Anleitung. Den Beleg nahm ich von dem Schnitt Jordan von Pattydoo und schnitt ihn etwas länger zu, da ich die genauen Maße noch nicht wusste. Den Beleg wollte ich versäubern und stöberte in meinem Stoffregal. Hier fand ich einen passenden blauen Baumwollstoff. Diesen hatte mir mein Großonkel mal vor Jahren mit anderen Stoffen geschenkt – aus einem habe ich mir 2017 eine Faltenrock als Weihnachtsoutfit genäht.
Und das es der Onkel von meinem Papa war, den er sehr mochte und bei dem er als Baby ein paar Monate in Pflege war, dachte ich mir, dass es schön wäre, wenn er einen Teil von ihm an dieser Strickjacke und somit bei sich hat. Der Onkel ist leider von ein paar Jahren nach einem langen Leben gestorben. Also fasste ich die Belege mit diesem Stoff ein und da noch was übrig war, wollte ich noch andere Nähte damit einfassen und versäubern. Aber als nächstes waren die Taschen dran. Das ging einfach und schnell.
Die Sache mit dem Einfassen…
Dann nähte ich die Rückenpassen an das Rückenteil und da ich die innere Naht mit dem Stoff meines Großonkels versäubern wollte. Das war etwas aufwendiger als gedacht. Ich hatte auf beide Nähte das Formband aufgebügelt, da ich dachte, dass sie so besser in Form bleiben und das Rückenteil so gleichmäßiger aussieht.
Als erstes Schnitt ich den Stoff so breit zu, dass es über die Overlocknaht und den Rest des Formbandes reichte, dann nähte ich es fest und hatte auf der Rückseite aber zwei nähte, die mir nicht wirklich gefielen. Also trennte ich es wieder auf und nähte den Stoffstreifen erst in der Overlocknaht fest, klappte alles um und nähte dann die Nahtzugabe fest. Das sah zwar auf der Rückseite besser aus aber die Naht klappte sich ganz komisch, so dass ich eine „Wurst“ über das gesamte Rückteil hatte. So trennte ich wieder alles auf.
Im Nachhinein, bin ich echt froh, dass ich nicht den Strickstoff bei dem ganzen Aufgetrenne kaputt gemacht habe.
Dann entschied ich mich, den Stoffstreifen im Schatten der Naht festzunähen, dann umzuklappen und dann mit einer Naht die Nahtzugabe zu befestigen. Jetzt gefiel mir die Naht auf der Rückseite und das noch zusehende Formband schnitt ich ab. Deshalb sieht man auf den Bildern, noch kleine Klebereste, die sich mit dem Waschen aber auflösen. Nun konnte ich endlich die Strickjacken weiter nähen.
Der Beleg und der Reißverschluss
Nachdem ich das gelöst hatte, war der Reißverschluss dran. Hierfür nähte ich aber zunächst, das Rückteil an die Vorderteile und den äußeren Kragen an den Ausschnitt. Denn der Reißverschluss geht ja bis in den Kragen und er war ziemlich schnell an den Vorderteilen und dem Kragen angenäht. Als Zwischenschritt nähte ich dann das Saumbündchen ein paar Zentimeter an den Vorderteilen an, damit ich den Beleg annähen konnte – das habe ich nach dem Tutorial von Pattydoo gemacht. Damit ich die Länge des Beleges bestimmen konnte legte ich mir diesen locker auf die Naht von Vorderteil und Kragen, heftete ihn dort fest und schnitt unten mit einer Nahtzugabe von 1 Zentimeter den Beleg ab. So konnte ich ihn dann an das Bündchen an nähen.
Bevor ich den Reißverschluss mit dem Beleg einfassen konnte, musste ich noch den Kragen und den Beleg zusammen nähen. Das probierte ich erst an einer Seite und als das klappte, dann an der nächsten. Auf der einen Seite des Reißverschlusses nähte ich noch einen Kinnschutz nach dem Tutorial von Farbenmix an. Dann ging es weiter mit dem Reißverschluss und dem Tutorial von Pattydoo.
Ich war zufrieden und nähte den Kragen oben zusammen und faste ihn an der unteren Kante wieder mit dem Stoff meines Großonkels ein. Der Rest ging das Fix, nur noch die Ärmel, die Bündchen, das Anheften des Belegs in der Schulterpassennaht und das Absteppen beim Reißverschluss blieben noch. Und mit der Hand nähte ich noch die Taschen an dem Beleg fest, damit sie mir nicht nach unten ab klappen.
Weihnachten kann kommen
Damit war das letzte der Weihnachtsgeschenke fertig und ich stolz, dass ich die Strickjacke für den Papa nähen konnte und sie so aussieht wie ich sie mir vorgestellt habe. Und da ich so stolz bin müsst ihr jetzt ein Bilderflut über euch ergehen lassen…Es gibt so viele schöne Details an der Strickjacke, die musste ich einfach mit der Kamera einfangen. Ich hoffe sehr, dass die Strickjacke meinem Papa gefällt und er sich über die Einarbeitung des Stoffes von seinem Onkel freut.
Euch wünsche ich ein wunderschönes, besinnliches und gemütliches Weihnachtsfest im Kreise eurer Lieben und das ihr ein paar schöne Tage habt, auch wenn sie anders ausfallen als in den letzten Jahren.
Bleibt gesund
Jana
Stoff: Strickstoff aus Baumwolle – marineblau über Stoffe.de*
Bündchen meliert über Stoffe.de*
Schnitt: Fleece-/Softshelljacke für Herren – Fehmar von Farbenmix über Etsy*
Die Jacke ist toll geworden! Die ganze Arbeit hat sich gelohnt!
Dein Vater wird sich sicher freuen!
Danke, dass du dir immer so viel Mühe mit der Beschreibung des Nähprozesses machst.
Lassen sich zwischen den Text vielleicht die passenden Bilder einfügen?
Ich kenne mich mit Blogs gar nicht aus, aber es ist irgendwie schade, dass deine Bilder erst ganz zum Schluss kommen und ich immer hin und her scrollen muss, um die beschriebenen Details ansehen zu können.
„Meckern“ auf hohem Niveau, aber vielleicht geht es ja leicht und wäre auch für andere interessant?
Viele Grüße Christina
Vielen lieben Dank Christina, ich freue ich sehr, dass dir die Jacke und die Beschreibungen so gut gefallen. Und ich danke dir auch für deinen Hinweis. Ich habe mir damals gedacht, dass ich die Bilder immer am Ende zeige, damit ich den Lesefluss nicht störe. Von der anderen Seite, dass man das Bild zu dem Nähschritt sehen möchte (wie in Ebooks) habe ich es noch gar nicht gesehen. Ich werde das berücksichtigen und ändern.
Dir und deiner Familie wünsche ich ein frohes, gesundes neues Jahr.
Viele Grüße
Jana
Servus Jana!
Danke für die tolle Verlinkung beim DvD! Ein besinnliches Weihnachtsfest wünscht dir
ELFi
Vielen lieben Dank ELFi,
ich wünsche dir und deiner Familie ein gesundes, frohes neues Jahr.
Liebe Grüße
Jana