Wie letzte Woche versprochen zeige ich euch heute eine zweite Variante für das Kürzen von Jeans. Auf diese Variante hat mich meine Freundin Jana gebracht. Wir waren bei ihr zum Spielen verabredet, die Großen spielten draußen und die Kleinen drin. Wir unterhielten uns übers Nähen – sie hatte mich vor fast 4 Jahren wieder damit angesteckt *grins – und ich erzählte vom Kürzen der Jeans mit den Flicken für den Großen. Sie sagte sie näht kaum Flicken drauf, sondern kürzt die Hose und schlägt sie einfach um. Plick, ein Licht ging in meinem Kopf auf – sprichwörtlich. Das wäre auch eine Idee! Wie ich das bei Hosen mit „nur“ Löchern an den Knien gemacht habe zeige ich euch heute:
Was ihr zum Kürzen der Jeans braucht:
- eine alte Jeans mit Löchern
- Handmaß
- Schere
- Stecknadeln / Klammern bzw. Wonderclips
- Schneiderkreide
- Schritt
Legt euch die lange Hose auf den Tisch und nehmt euch eine kurze Hose dazu. Diese legt ihr auf einander. Nun überlegt ihr euch, wie groß der Umschlag für die neue kurze Hose sein soll. In meinem Beispiel ist es durch die Löcher in der Hose vorgegeben.
Da die Löcher ca. 5 cm unterhalb der kurzen Hose liegen, habe ich mich entscheiden, den Umschlag der neuen kurzen Hose auf 2,5 cm – somit kann ich den Umschlag zweimal umschlagen.
2. Schritt
Markiert euch auf beiden Seiten der Hosenbeine euer Maß zum Kürzen der Jeans und schneidet die Hose hier ab. Um die beiden Hosenbeine gleich abzuschneiden könnt ihr das erste bereits abgeschnittene Hosenbein bündig am Hosensaum auf das andere legen und dann abschneiden.
3. Schritt
Nun versäubert ihr den Saum der Jeanshose. Hierfür nehmt ihr einen Zickzackstich der Nähmaschine oder eine Overlock.
4. Schritt
Nachdem beide Hosenbeine nun versäubert sind, schlagt einmal den Saum der Jeans um. Da ich 5 cm für den Umschlag einberechnet haben, schlage ich den Saum bei der Hälfte um – 2,5 cm also. Ich finde so krempelt sich der Umschlag nicht so leicht wieder nach außen.
5. Schritt
Anschließend schlagt ihr den Saum noch ein zweites Mal um und steckt ihr euch in der Mitte des Hosenbeins fest. Am besten kontrolliert ihr mit der anderen, bereits fertigen kurzen Hose, ob die Länge passt
6. Schritt
Anders als beim Kürzen der Jeanshosen mit den Flicken nähen wir den Umschlag nicht komplett am Hosenbein fest, sondern im Schatten der Seitennähte.
7. Schritt
Das Nähen im Schatten der Seitennähte ist zwar etwas kniffliger unter dem Nähfuß der Nähmaschine, aber wenn man langsam näht und zwischen durch den Näßfuß hebt geht das gut. Ich habe wieder einen einfachen, farblich passenden Unterfaden und ein Jeansgarn in meine Nähmaschine gefädelt.
Ihr legt euch das Hosenbein unter den Nähfuß und fangt langsam an zu nähen. Wenn die Nähmaschinen den Stoff der Hose nicht ordentlich zu fassen bekommt, einfach den Nähfuß heben, die Jeans etwas weiter nach hinten schieben, wieder den Nähfuß senken und weiter nähen.
8. Schritt
So sieht eure fertige Naht im Schatten der Seitennaht nun aus. Den Schritt wiederholt ihr bei den anderen drei Seitennähten.
Bei der Innennaht der Jeans meines Großen habe ich neben der Naht genäht, weil diese einfach zu dick war und man es am Innenbein nicht so sieht. Lieber wollte ich eine heile Nadel haben.
9. Schritt
Bügelt euch den Umschlag der gekürzten Jeans nochmal, sieht einfach besser aus und er liegt dann schön am Hosenbein an. FERTIG ist eure neuen gekürzte Jeans mit Umschlag
Diese Variante des Kürzen der Jeans mag ich fast noch etwas lieber, weil das Endergebnis etwas cooler aussieht, als bei den Flickenhosen. Dort ging es aber nicht anders, weil die vorhandenen Flicken, den Umschlag der Hose einfach zu dick gemach hätten und dieser auch nicht so schön ausgesehen hätte – wären ja die Nähte von der linken Seite der Flicken zu sehen gewesen.
Für nicht geflickte Jeanshosen, werde ich dann wohl lieber diese Variante mit Umschlag nähen – vielen Dank liebe Jana für diese Idee!
Und da wir ja schon gut im Thema Jeans sind, hab ich auch schon gleich am Donnerstag was Neues für euch, da gibt es dann meinen Beitrag für die Farbe Rot von Selmins 12 Colors of Handmade Fashion…
Dann bis in 2 Tagen – hoffentlich haben diese mehr Sonne auf Lager als die letzten…
Liebe Grüße
Jana
Hallo Jana,
tolle Anleitung das konnte ich direkt umsetzen. Wie deine Freundin dich angesteckt hat, hast du mich angesteckt mal wieder selbst zu nähen. Hast du vielleicht ein paar Ideen für mich, was ich aus den Jeans Resten nähen kann? Ich möchte das ungern einfach wegschmeißen 🙂
LG
Christian
Hallo Christian,
ich freu mich sehr, dass du es gleich umgesetzt und ich dich mit Wiedernähen angesteckt habe. Mir fallen spontan Handyhüllen oder ein Patchworkkissen ein. Die meisten Hosenbeine habe ich für Flicken benutzt, die ich dann auf die langen Hosen des Großen genäht habe. Da brauchte ich letztes Jahr viele davon.
Ich hoffe ich konnte dir etwas weiter helfen.
liebe Grüße
Jana
Hallo Jana,
ich werde mich mal an einer Handyhülle versuchen, danke für den Tipp!
LG
Hallo Christian,
sehr gern…da bin ich neugierig.
liebe Grüße
Jana