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Ab und zu werde ich gefragt, wie ich meine Applikationen aufnähe, welche Stoffe ich verwende und wie die Schritte sind. Am meisten interessiert wie die Applikationen immer so schön glatt aussehen. Deswegen zeige ich euch heute, wie ihr eine Jersey Applikation auf ein Oberteil nähen könnt.
Was ihr zum Aufnähen einer Jerseyapplikation braucht:
- Jersey in verschiedenen Farben – weiß, schwarz, grau und gelb
- Farblich passendes Garn
- Applikationsfolie* zum Beispiel von Vlieseline – Vliesofix
- Stickvlies*
- Schere
- Stift
Schritt eins: Applikations erstellen
Als erstes erstellst du dir ein Applikationsvorlage – hier kannst du eigenen Zeichnungen erstellen oder vorhanden benutzen.
Ihr zerlegt euch die Zeichnung dann in die jeweiligen Teile und Farben, die ihr für die Figur brauche. Diese zeichne ich mir dann auf ein A4 Blatt und pause diese Einzelteile, dann auf die Applikationsfolie, das geht am Besten mit einem Bleistift. Hier in meinem Beispiel muss zeichne ich die Bein und Flügel des Pinguins 2 mal gegengleich, damit ich ein rechtes und ein linkes Bein habe.
Hier bei dem Pinguin unterteilt ihr die Figur in den
- Körper – dunkelgrau
- Bauch – weiß
- Füße und Flügel – hellgrau
- Schnabel – gelb
- Augen – weiß und schwarz
Die Applikationsvorlagen für den Pinguin könnt ihr euch hier herunterladen und ausdrucken. Ansonsten verfahrt ihr mit euer Applikationsvorlage ähnlich.
Anschließend bügelt ihr die Applikationsfolie auf die passenden Farben der jeweiligen Teile. Legt euch die Applikationsfolie am Besten so auf den Jersey, dass der Fadenverlauf von oben nach unten verläuft, denn fransen die Seiten bei großen Teilen nicht so aus. Bei kleineren Stücken, wie hier den Augen ist das nicht so schlimm und ihr könnt die Folie so auflegen wie es am Besten vom Stoffverbraucht passt. Beim Aufbügeln ist das Bügeleisen auf die höchste Stufe eingestellt und ihr fahrt mit dem Bügeleisen mit leichtem Druck ein paar Sekunden über die Folie. Bitte Herstellerangaben der Folie beachten.
Und schneidet die einzelnen Teile nach der Vorlage aus.
Schritt zwei: Applikation auf das Oberteil aufbügeln
Als nächstes nehmt ihr euch das Schnittteil, auf das die Applikation genäht werden soll. Hier in meinem Beispiel ist es das Vorderteil des Schlafanzuges. Legt euch die Applikation so auf das Vorderteil, bis ihr denkt, dass es passt. Ihr könnt euch auch die Position mit Stecknadeln markieren.
Nun zieht ihr die Applikationsfolie von den jeweiligen Teilen ab und bügelt die Applikation auf. Ihr fangt mit dem dunkelgrauen Körper an und bügelt ihn auf. Anschließend nehmt ihr euch die Beine und Flügel, hierzu löst bitte ein kleines Stück am Rand des Körpers wieder ab – der Kleber ist ja noch etwas warm und es geht ziemlich gut. Dann schiebt ihr die Flügel und Bein etwas unter den Körper und bügelt diese Teile auch fest. Es folgt der weiße Körper, die weißen Teile der Augen, die schwarzen Teile der Augen und der Schnabel.
Durch das schrittweise Aufbügeln, dringt die Hitze besser durch den Stoff und die Applikationsfolie hält besser. Zum Schluss bügelt ihr nochmal über die komplette Applikation.
Schritt drei: Jetzt nähen wir die Applikation auf das Oberteil auf
Damit ihr ein schönes Ergebnis der Applikation bekommt und das nähen der Applikation leichter geht, benötigt ihr das Stickvlies. Schneidet hierzu großzügig einen Teil aus. Ich habe ein großes Rechteck ausgeschnitten. Das Stickvlies legt ihr auf der linken Seite des Stoffes so fest, das die Applikation mittig ist, dann steckt ihr das Stickvlies fest. Achtet bitte hierbei darauf, dass ihr die Nadel etwas weiter von der Applikation feststeckt, damit ihr gut mit dem Fuß die Applikation festnähen könnt ohne, dass euch die Stecknadeln stören.
Für das Festnähen stelle ihr bei der Nähmaschine einen Geradstich mit einer Stichlänge von 3,0 ein und verwendet einen Applikationsfuß, denn hier kann man den Abstand von Nadel und Stoffrand gut erkennen. Da wir hier mit Jersey arbeiten, könnt ihr einen Geradstich verwenden. Der Jersey franst nicht so aus und die Applikation bleibt schön. Für Baumwolle müsste man einen Zickzackstich verwenden, aber das zeige ich euch ein anderes Mal.
Ihr näht nun, langsam am Rand des weißen Jerseys entlang. Der Abstand von der Nadel zum Rand sind ca. 2 mm.
Bei engen Kurven oder wie hier beim Pinguin dem schwarzen Teil der Augen, verkleinert ihr die Stichlänge des Geradstiches auf 2,0, um besser die engen Runden nähen zu können.
Ihr verfahrt mit jedem einzelnen Teil der Applikation so. Am Besten ihr näht alle gleichfarbigen Teile der Applikation nacheinander fest, so spart ihr euch ein ständiges Wechseln das Garnes.
Schritt vier: Applikationsfolie entfernen – fertig ist die Applikation
Nachdem ihr mit dem Annähen der Applikation fertig seid, zieht euch die Fäden mit einer Nähnadel auf die linke Seite des Stoffes und verknote diese noch einmal. Ihr macht dies nach jeder Farbe und vor dem Wechsel des Garns, damit sich die Fäden auf der Rückseite nicht verheddern oder in die Nähmaschine gezogen werden.
Nachdem die Applikation festgenäht ist, entfernt ihr das Stickvlies von der Rückseite. Hierzu reißt ihr es an einer Stelle ein und zeiht es behutsam ab. Wenn kleine Teile übrigbleiben ist das nicht schlimm, diese lösen sich nach einiger Zeit beim Waschen.
Ihr seit nun fertig mit eurer Applikation und könnt euer gewähltes Kleidungsstück fertig nähen – Ich wünsche euch viel Spaß beim Nähen und Tragen.
Ich hoffe euch hat das kleine Tutorial gefallen…
liebe Grüße
Jana
Liebe Jana, vielen Dank für dieses toll geschriebene Tutorial! Ich liebäugele schon länger mit Applikationen, habe mich aber bisher noch nicht rangetraut. Da ich jetzt weiß, wie es geht, werde ich das jetzt mal angehen… 🙂
Liebe Grüße, Steffi
Liebe Steffi,
ich danke dir sehr für dein Feedback zum Tutorial und freue mich riesig, dass es dich zum Applizieren bringt. DAS ist das größte Kompliment.
Ganz liebe Grüße und viel Spaß beim applizieren.
Jana